Liebe Zweifler und Kritiker, es geht sehr wohl: zwei Hunde, zur Zeit leider nur eine Katze und ein kompletter Chaos-Haushalt inkl. Baby sind durchaus machbar. Natürlich müssen hier alle Kompromisse eingehen. So kommen die Hunde erst morgens gegen zehn Uhr zum Gassi und nach dem Aufstehen nur noch kurz in den Garten, weil ich Johanna vorher fertig machen muss. Stefan hilft mehr im Haushalt als zuvor. Mein innerer Schweinehund muss auch ab und an überwunden werden, aber unterm Strich, profitieren wir alle davon: Hier ist ständig jemand zu Hause und nicht nur das Baby hat Ganztags-Rundum-Betreuung, sondern auch die Hunde. Johanna ist regelmäßig draußen, ich bewege mich mehr, als ich ohne Hunde müsste und der Baby-Rest-Speck ist hoffentlich etwas eher wieder weg.
Johanna wächst und gedeiht. Ein bisschen zu schnell für meinen Geschmack, um ehrlich zu sein. Ich gehe wieder dreimal in der Woche zum Sport bzw. zum Schwimmen (Das "GO" dafür habe ich bei der Abschlussuntersuchung vom Gyn bekommen), sogar den Hundeschul-Termin konnten wir wieder einbauen einmal in der Woche und hier hat sich alles soweit eingependelt, dass nächste Woche der Schwierigkeitsgrad noch einmal erhöht werden kann. Ich gehe wieder arbeiten - zumindest zweimal in der Woche.
Das mit dem Sport ist so eine Sache: ich muss den Milchzwerg entweder irgendwo unterbringen oder ich nehme sie einfach mit. Einmal in der Woche ist das Mitnehmen nun möglich, ich war gestern zum ersten Mal beim Kanga (das ist Sport mit Baby auf dem Bauch geschnallt, wie ein Kanguruh). Es macht auch richtig Spaß. Ich glaube Johanna fand es auch toll. Sie war zumindest erst sehr interessiert an den anderen Kindern, der Musik oder dem tollen Licht ... hat viel gegrinst und später war sie super entspannt und hat einfach nur auf meinem Bauch geschnallt gepennt, während ich turnte und hopste. Allerdings macht mir eine Sache wirklich zu schaffen. Diese Mamis, deren erste Fragen nach dem Vorstellen gleich sind: "Was wiegt das Kind?", "Stillst du?" Früher wurde ich gefragt, "Was machst du so beruflich?", "Wo kommst du her?", "Hast du noch andere Hobbys?" ... jetzt ist das anscheinend alles nicht mehr wichtig, um mich in eine Schublade einzusortieren: Still-Mami oder Fläschchen-Mami. Das reicht aus. Ich finde das sehr traurig, denn ich bin nun mal NICHT NUR MAMA, sondern auch noch ich.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich die MAMA-Sache mittlerweile auch wissenschaftlicher angehe, als ich mir jemals vorgenommen hatte. Erst wollte ich keine Hebamme, jetzt bin ich ganz traurig, dass sie nächste Woche das letzte Mal hier ist um Johanna zu wiegen und mir die paar Fragen zu beantworten, die nun mal entstehen beim Zusammenleben mit so einem kleinen Menschenkind.
Dass ich mal mit meinem Kind auf den Bauch gebunden rumturne, hätte ich nicht gedacht ... :P Habe mich diese Woche auch für einen Vortrag über Beikosteinführung angemeldet und ein Buch über Erziehungsfehlerchen bestellt. Man (Frau) will ja nichts falsch machen. Obwohl ich mittlerweile der Meinung bin, dass man es so oder so gar nicht richtig machen kann. Mal sehen, was das alles bringt.
Liebe Johanna, falls ich das am Ende doch alles falsch mache, verzeih mir, ich mache das hier zum ersten Mal und gebe mein Bestes :P
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