Andrea ist Tierschützerin. Sie verbringt täglich circa ein bis zwei Stunden ihrer Freizeit damit, "gebrauchte" Hunde in ein neues zu Hause zu vermitteln. Das bedeutet, sie hört sich die Geschichten der Hunde an, erstellt Profile, sucht Adoptanten, kontrolliert diese und steht mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um das neue Familienmitglied geht. Ich habe schon die ein oder andere Vorkontrolle für sie gemacht und beneide sie um ihre Fähigkeit zur Diplomatie (ich würde in vielen Situationen einfach nur ausrasten ... ). Ich durfte sie über die Dobermann Nothilfe kennen- und schätzen lernen. Sie hat uns Emma vermittelt. Mittlerweile ist sie zur Jake Hundehilfe gewechselt.
Magst du dich und deine Hunde kurz vorstellen?
Meine Name ist Andrea Polley, ich werde dieses Jahr 50 (erzähl‘s keinem weiter ;) ), bin verheiratet und arbeite als Fitnesstrainerin. Wir haben zur Zeit 4 Hunde, die alle gebraucht zu uns gekommen sind ;)! Unsere Meggy, 15, kommt von einer alten Dame, die leider erblindet ist und sich nicht mehr ausreichend um Meggy kümmern konnte. Mia, 5, unsere Dobihündin, wurde vom eigenen Züchter wegen Misshandlung beschlagnahmt. Czarna, 8, lebte bei einem polnischen Hundemessi, wurde dort beschlagnahmt und war dann 3 Jahre in einem Tierheim in Polen. Marika, 9, kommt auch aus einem polnischen Tierheim.
Was ist die Jake Hundehilfe?
Die Jake Hundehilfe unterstützt andere Tierschutzorganisationen bei der Vermittlung und Resozialisierung alter, kranker, misshandelter sowie heimatloser Hunde. Dabei spielen Herkunft und Rasse der Tiere keine Rolle. Deshalb arbeitet die Jake Hundehilfe auch nicht ausschließlich nur mit deutschen Tierheimen zusammen sondern wird besonders im Auslandstierschutz tätig. Dort zählt ein Hundeleben meistens nicht viel und das eines alten, kranken Hundes schon gar nicht. Die Wahrscheinlichkeit für solche Hunde ein eigenes Zuhause zu finden, ist leider nicht sehr hoch. Mit verschiedenen Aktivitäten werden Gelder gesammelt, um einige wenige, besonders hilfsbedürftige Hunde und ihre Pflege- oder Endstellen finanziell zu unterstützen. Die Bereitschaft vieler tierlieber Menschen solch einer armen Kreatur Liebe, Geborgenheit und Zeit schenken zu wollen, reicht leider oft nicht. Gerade kranke, alte und misshandelte Hunde brauchen einen finanziellen Mehraufwand für Futter, tierärztliche Behandlungen und Medikamente oder auch therapeutische Anwendungen, die nur wenige ohne Hilfe von außen aufbringen können.
Wie bist du zur Jake Hundehilfe gekommen?
Mir gefiel die Philosophie von Jake, bei der es um die Zusammenarbeit mit verschiedenen Tierschutzorganisationen geht. Bei Jake steht ganz klar das Wohl der Tiere im Vordergrund und wirklich nichts anderes! Jake sucht sich nicht aus, wem geholfen wird, sondern reagiert auf Hilferufe, die den Verein erreichen…..völlig unabhängig von welchen Organisationen! Das hat mir imponiert und ich freue mich, diesen Verein unterstützen zu dürfen!
Aus welchen Gründen geben die Herrchen ihre Hunde denn so weg?
Da gibt es die verschiedensten Gründe. Es geht über Trennung vom Partner, Jobwechsel und damit verbundene längere Arbeitszeiten, finanzielle Engpässe, Nachwuchs, Wohnungswechsel bis zur Überforderung mit dem Vierbeiner…… alles ist möglich…..
Hast du immer Verständnis?
Ein ganz klares Nein! Nein, ich habe oft kein Verständnis dafür, wenn man ein Familienmitglied abgibt…… und das sind meine Hunde für mich! Ich habe für meine Tiere die Verantwortung übernommen und das nehme ich sehr ernst! Aber ich maße mir nicht an, die Leute zu verurteilen! Auch hier steht dann das Wohl des Tieres im Vordergrund. Ist die Entscheidung definitiv gefallen, dann geht es nur noch darum, für den Hund das bestmögliche endgültige Zuhause zu finden!
Wie kontrolliert ihr die neuen Familien?
Interessenten bekommen von uns einen detaillierten Fragebogen zugeschickt, in dem wir die Wohn- und Arbeitssituation, das familiäre Umfeld und die Beweggründe für die Adoption eines Tierschutzhundes erfragen. Auch ein ausgiebiges Telefonat ist Bestandteil der Vermittlungsarbeit.
So können wir vorab schon einmal abschätzen, ob der ausgewählte Hund wirklich in die Familie passen würde.
Sollte dies der Fall sein, organisieren wir aus dem Netzwerk der Tierschützer eine sogenannte Vorkontrolle. Dass heißt, die Interessenten bekommen Besuch von einer Tierschützerin oder einem Tierschützer, der zum Einen die Angaben im Fragebogen kontrolliert und zum Anderen auch noch einmal ein persönliches Gespräch führt, in dem offene Fragen geklärt werden können.
Wenn es dann zu einer Vermittlung kommt, wird ein Schutzvertrag geschlossen in dem z.B. die Höhe der Schutzgebühr und Haltungsbedingungen für den Hund geregelt werden. Nach einer Eingewöhnungszeit lassen wir dann noch einmal eine Nachkontrolle stattfinden, um zu schauen, ob es der Notnase und seiner Familie gut geht!
Mehr über die Jake Hundehilfe, Möglichkeiten mit einer Patenschaft oder einer Spende zu Helfen und natürlich auch nähere Infos zu den Vermittlungshunden gibt es unter www.jake-hundehilfe.de oder über das Facebookprofil der Hundehilfe. Dort freut man sich natürlich über jedes Like und auch Hunde "nur" zu teilen hilft, wenn man selbst keinen aufnehmen kann.
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