Wir sind ein bisschen Multikulti (Familie, Freunde, Bekannte ... viele Religionen - manchmal gar keine) ... zwar werden wir unsere Mini wohl überwiegend mit christlichen Werten erziehen, allerdings möchten wir ihr vor allem Toleranz, Aktzeptanz und Respekt vor jedem Lebewesen vermitteln. Wir werden ihr mit dem Verzicht auf die Taufe später bewusst die Wahl lassen, welcher Religion (im Zweifelsfall auch gar keiner) sie sich verbunden fühlt.
Edit: Natürlich ist es völlig OK, sein Kind zu taufen, wir haben uns einfach - für uns persönlich und somit eben auch für unsere Tochter (für die Eltern ja nun erstmal entscheiden müssen)
- dagegen entschieden.
Trotzdem wollten wir sie in unserem Freundes und Bekanntenkreis aufgenommen wissen und ihr eine Patin an die Seite stellen.
Unser Netz aus Freunden hat uns schon das ein oder andere Mal aufgefangen. Ist es, wenn hier schnell ein Zaun aufgebaut werden muss, weil das Grundstück zeitnah hundesicher werden soll, ... die Hilfe, als wir drei Wochen vor Entbindungstermin umgezogen sind...
Das ein oder andere Mal ein kurzer Fahrzeugtausch, wenn wir ein größeres Auto oder eines mit Anhängekupplung benötigten. Die ausgeliehene Schubkarre um Erde und Sand zu transportieren, Bierbänke für einen Grillabend ... Betreuung für die Tiere, wenn wir in den Urlaub fahren, ... oder auch nur eine gesellige Runde, ein Brunch oder ein Frühstück - wir können uns auf unsere Freunde verlassen. (Ganz nebenbei: sie sich auch auf uns) Ohne diesen Rückhalt und deren Gesellschaft wäre das ein oder andere Abenteuer hier einfach nicht möglich oder nur halb so lustig.
Also haben wir kurzerhand Johannas Namenstag genutzt um sie Freunden, Bekannten und den Nachbarn einmal näher vorzustellen und eine Namensweihe (alle ehemaligen DDR-Kinder kennen das vielleicht noch) mit offenem Kaffeekränzchen und Grillen veranstaltet.
Die Patin: obwohl wir die Mini nun nicht taufen wollten, wollen wir ihr trotzdem eine Patin oder einen Paten zur Seite stellen.
Die Idee, dass jemand "familienfremdes" ein Auge auf die Mini wirft und zusätzlich zu uns, den Großeltern und Urgroßeltern als Ansprechpartner da ist, gefällt uns einfach. Also wieso
nicht?
Ich glaube, es ist praktisch, wenn der- oder diejenige das gleiche Geschlecht wie das Patenkind hat (dann sind einfach die Themen einfacher zu bearbeiten und die Interessen ähnlicher ... Ende der
Klischees)
Ich bin keine Frau mit einer "besten Freundin". Ich habe einige gute Freunde und Freundinnen für die ich jederzeit in die Bresche springen würde - einige davon kenne ich schon über Jahre, einige
noch nicht so lange. Manche sehe ich öfter, manche nur ab und an. Aber eine beste Freundin habe ich nicht. Wer sollte also Pate werden?
Wir haben uns für eine Freundin entschieden, die hier immer in forderster Front dabei ist, schon oft in die Bresche gesprungen ist, wenn Hunde oder das Haus behütet werden müssen und einfach auf
Grund ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen immer up to date ist, was in denen so vorgeht??? - glauben wir. UND die diese Familie schon länger - quasi von Anfang an, denn ich kannte sie,
bevor ich den Waupapa kennengelernt habe - begleitet. Sie ist einfach perfekt für dieses Ehrenamt und hat es auch noch freudig angenommen ... In der Hoffnung, dass sie die Familienentwicklung nun
auch noch viele Jahre weiter begleitet.
Die Feier: sollte so locker wie möglich ohne große Zeremonie oder Zwänge abgehalten werden. Irgendwann ist die Idee einer Gartenparty entstanden.
Den Platz haben wir und die Logistik dazu (den ein oder anderen Gastronomen in dem oben so hochgelobten Freundeskreis) auch. So eine Gartenparty bedeutet zwar einen Mehraufwand (Sitzgelegenheiten
müssen organisiert werden, ein zweiter Grill, genügend Essen muss gekocht, gebacken, bestellt und eingekauft werden und ein zweiter Frühjahrsputz im Haus ist angesagt), lässt aber auch zu, dass
ich ohne große An- und Abmelderei einfach offen lassen kann, ob und wann die Gäste erscheinen.
Ich habe einfach 35 Einladungskarten gedruckt und an die wichtigsten verschickt. Den Rest mündlich eingeladen und hier mit dem schlimmsten gerechnet. Am Ende waren circa 50-70 Personen über den
Tag verteilt hier. Haben den Hunden Stöckchen geworfen, Johanna (die mit ihrem strahlensten Lächeln den ganzen Tag gut durchgehalten hat) kennengelernt und das ein oder andere Stückchen und
Schlückchen gegessen und getrunken. Für die Kinder habe ich eine kleine Sitzecke eingerichte und jede Menge Seifenblasen gekauft.
Ich habe eine Urkunde für die Patin gebastelt, in einen A3-Rahmen gepackt ... und den ganz still und leise übergeben. Alle Gäste haben Wünsche für Johanna in ein vorher besorgtes Buch
geschrieben. Der Rest war wirklich eine einfache Gartenparty.
Die Geschenke: da die Mini wirklich schon sehr viel Spielzeug hat und ich vermeiden will, dass sie dieses einfach auf Grund der Menge nicht mehr zu schätzen weiß, habe ich in die
Einladungskarte zwei Wünsche geschrieben. (Ich bin mir dessen bewusst, dass nicht jeder Fan davon ist, aber es ist ja schließlich auch keiner gezwungen sich daran zu halten.) Für die Neugierigen
unter euch: Wir kaufen demnächst einen Reboard-Kindersitz für die Mini, also haben wir den Gästen freigelassen, sich an der Sicherheit unseres Schützlings zu beteiligen und wir lesen ihr gerne
vor. Also haben wir uns gewidmete Bücher gewünscht, damit sie wenigstens weiß, woher sie kommen und wir ihr später erzählen können, wer die Bücher gebracht hat. Einzelne haben Spezialwünsche auf
Anfrage (Wir haben jetzt ein Bobbycar und endlich Geschirr für das Baby, man kann schließlich nicht immer nur aus Avent-Bechern essen) bekommen.
Fazit: die Gartenparty war klasse - nicht die lauteste oder schrillste (wir werden einfach alt und spießig), aber es hat Spaß gemacht. Alle kennen Johanna nun und haben sie
freudig aufgenommen. Außerdem haben wir in unseren Einladungskarten Reboarder-Werbung gemacht und alle wissen nun was das ist. Wir sind zufrieden und können nur hoffen, dass die Gäste es auch
waren.
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