Studieren mit Kind und Job

Natürlich ist das hier alles manchmal viel und wirklich zum K*****. Organisatorisch ist ein Studium mit Kind und Job irgendwie schon eine Meisterleistung. Aber würde ich das jetzt allein auf die Mini schieben, wäre das einfach nicht fair. Ich war schon vor der Mini jemand, der alles auf den letzten Drücker macht und eine wahre Meisterin der Prokrastination. Ziemlich chaotisch dabei, aber irgendwie habe ich es doch immer hinbekommen.

Mit Job und Kind, zwei Hunden (und dem ein oder anderen Vögelchen, was hier am Fenster vorbeischwirrt), habe ich natürlich immer eine Ausrede, etwas anderes zu machen. Ich wollte auch die beiden Dezember-Abgaben gerne auf das nächste Semester verschieben. Meine Dozentin ließ mich nicht. Aus Prinzip. Nun ja ... im Grund hat sie ja Recht, was soll im nächsten Jahr besser werden. Nun sitze ich jeden Abend nachdem die Mini im Bett ist vorm Rechner und Recherchiere über "Möglichkeiten der Fremdfinanzierung". Ekelhaft.

ABER: es gibt mir ein gutes Gefühl noch etwas geschafft zu haben vorm Einschlafen und ich habe dann über Weihnachten komplett frei. Wenn ich ehrlich bin, ist es auch nicht die Mini, die mich ablenkt vom Arbeiten, sondern Facebook, Whats App, der Blog :P ... manchmal muss man eben auch einfach mal nicht erreichbar sein. Nehme ich mir für morgen Abend fest vor. ;)


Abstriche machen

Was ich allerdings zugeben muss: es ist natürlich aus rein logistischen Gründen nicht zu schaffen, die gleiche Leistung zu erbringen, wie ein Vollzeitstudent. Ich schaffe dieses Semster nur 2 Fächer von 6. Im nächsten werde ich drei Fächer anpeilen. Das bedeutet, der Master wird länger dauern. Dessen war ich mir vorher bewusst und dessen sollte sich auch jeder bewusst sein, der sich für ein Studium neben dem Job entscheidet. Ich kann einfach nicht zu jeder Vorlesung erscheinen und habe eben auch noch andernorts Leistung zu erbringen. Am wichtigsten ist eh die Mini.


Betreuungsplatz

Wir haben uns dagegen entschieden, die Mini in die Krippe zu geben. Das bedeutet, dass der Waupapa oder die weltbeste Schwiegermama einspringen müssen. Auch abends, wenn ich am Rechner sitze und versuche Struktur in meine Ausarbeitung zu bringen, geht der Waupapa zur Mini, wenn sie schlecht träumt oder durstig ist. Ich lasse es mir allerdings nicht nehmen, meine Prinzessin selbst ins Bett zu bringen, danach kann ich dann ja loslegen ... ich bin mir dessen bewusst: DAS ALLES IST PURER LUXUS. Einige Hochschulen bieten aber mittlerweile sogar Betreuungsplätze in Form eines Hochschulkindergartens oder Tagesmüttern an.


Motivation

Natürlich könnte ich jetzt vorm Fernseher sitzen, anstatt mich mit diesem trockenen Kram rumzuärgern. Ehrlich, ich frage mich regelmäßig selbst, wieso ich es mir das noch antue, aber manchmal muss man sich selbst auch mal in den Hintern treten. Kommt bestimmt auch nichts spannenderes in der Glotze.

Mein größtes Problem ist allerdings, dass ich in den letzten Jahren nicht wissenschaftlich arbeiten musste. Ich habe einfach mal so gar keine Idee mehr von der Arbeitsweise. Ich kann mich manchmal kaum noch erinnern, dass ich früher tatsächlich so viel und so strukturiert gelernt haben soll. :)

Mehr als fünf Jahre freie Abende ... manchmal (meistens) fällt es schwer, sich jetzt wieder daran zu gewöhnen, dass es vor der Prüfungszeit nicht so ist.


So ich leg jetzt wieder los und berichte, wie die ganze Sache ausgeht...

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