SUP mit Hund
Ich habe mir einen Traum erfüllt. Beide Hunde machen mit. Die Frage wie ich den Hund da drauf bekomme, wurde mir in den letzten Tagen und Wochen oft gestellt. Die Anwort ist leider nicht so einfach und ich habe auch keinen Trainingsplan. Aber ich glaube alle Mensch-Hund-Beziehungen, die solche "Experimente" möglich machen, haben eines gemeinsam: VERTRAUEN.
Mobility als Vertrauensarbeit
Die Vorbereitung: Natürlich ist Vertrauen etwas, das im Alltag wächst. Deshalb gehen viele Hunde auch ohne große Vorbereitung mit Herrchen oder Frauchen in ein Boot oder eben auf ein Surfboard (Jill ist einfach mit raufgekommen, fertig. Aber wir teilen uns auch schon fast 10 Jahre "ein Bett").
Man kann ein wenig vorbereitend tätig werden und das ganz "technisch" und nicht nur mental (War bei Emmchen nötig). Wir haben Mobility (ganz laienhaft: langsames Agility) genutzt. Dabei überwindet der Hund ruhig und einigermaßen besonnen (so besonnen Dobermänner eben sein können) verschiedene Hindernisse. Jedes geschaffte Hindernis schafft Vertrauen und stärkt die Mensch-Hund-Bindung.
Hundeschule mal anders
Auf den Bildern oben (die übrigens freundlicherweise von unserer Hundeschule dem "Hundeverein Pfötchenfreunde Varel e.V." zur Verfügung gestellt wurden) seht ihr mich und meine Hündin Emma beim "Training". Ohne Board und ohne Wasser. Was nach Spiel und Spaß für uns beide aussieht, ist lustig, hat aber auch einen Effekt: mein Hund lernt, "ich kann machen, was Frauchen mir sagt, bekomme ein Lob oder ein Leckerlie dafür UND MIR PASSIERT NIX DABEI."
Die ersten Aufgaben und Hindernisse sind noch harte Stück-für-Stück-Arbeit. Weit weg vom Stand Up Paddling. Irgendwann hatte Emma raus, dass es im Grunde immer der gleiche Kram ist ... sie geht dahin wo ich möchte, ich finde sie dafür supertoll. ;)
Das lässt sich dann auch auf bewegte Dinge, wie einen Bollerwagen ummünzen. Der hat erst gestanden, dann hab ich die Deixel in die Hand genommen und wieder abgelegt, irgendwann sind wir ein Stück gefahren. Gleiches Spiel mit dem Board. Theoretisch. Praktisch ist mein Hund wasserscheu. ;)
Step by Step zum "Hund auf dem SUP-Board"
Wie gesagt, Jill lies sich zum Stand Up Paddling aus Board bitten und mit etwas Geduld war sie drauf. Emma ... hat sich - wie immer :P - feiern lassen. Nach Trockenübungen an Land und Board beschnüffeln habe ich im Wasser gestanden und gebettelt und gelockt. Zu meiner Belohnung bin ich dann ein paar Runden alleine ohne Hund gefahren. Sie wollte auch gerne mit, aber dieses Wasser ist ja soooo nass. In solch einer Situation ist Geduld gefragt.
Aufgeben und sagen "mein Hund macht das nicht", zählt hier nicht. Also habe ich weiter im Gubbelkanal gestanden und kleine Erfolge gelobt. Mal ist sie beim aufgeregten Hopsen (weil ich rufe und sie dem Ruf gerne folgen würde, aber nicht kann, weil ja nass und so) schon mit einem Fuß auf dem Board gewesen, mal nur ein paar Schritte in meine Richtung gekommen.
Mit Gewalt und Druck erreicht man in diesem Fall übrigens gar nichts, denn wenn der Hund auf dem Surfboard steht, bin ich darauf angewiesen, dass er auch freiwillig drauf fährt. Sonst wird das nichts mit Stand Up Paddling, sondern wir kippen beide. Irgendwann hat es dann geklappt und wir sind ein Stück SUP gefahren. Das war ihr nicht geheuer und ich habe sie schnell wieder abgesetzt.
Nach und nach wurden die gefahrenen Stand Up Paddle Runden größer und werden es auch immer noch. Noch mal zur Erinnerung, Jill ist drauf aufs Board und dann haben wir die Jungs auf einer kurzen Kanutour begleitet. Jeder Hund ist anders.
Also habt einfach Geduld und traut euch und eurem Hund etwas zu. Stand Up Paddling mit Hund gibt nicht nur gute Bilder, sondern macht auch riesig Spaß ... gerade bei der Arbeit mit Hunden ist doch der Weg das Ziel. Uns hat (fast) jede Stunde gemeinsame "Arbeit" Spaß bereitet. OK zugegeben, gerade mit dem Clown waren einige auch anstrengend. Mal sehen, ob Buster nächstes Jahr auch mitkommt. Erstmal haben wir mit dem Neuzugang noch einige andere Aufgaben auf der To-Do-Liste ;)
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