Wir trainieren zur Zeit sehr viel. mit unseren Pelznasen. Ein neues Rudelmitglied bringt immer ein wenig Unruhe ins Team. Da muss man Dinge wie "Leinenführigkeit", "auf dem Platz bleiben, wenn Besuch kommt" oder "das Verhalten im Garten" auch bei den bestehenden Familienmitgliedern noch mal ein wenig auffrischen. Ich mag die Erfolge beim Training ganz gerne und genieße sie, ABER eines liebe ich noch mehr:
Hunde müssen auch mal Hund sein.
Ich liebe es den Pelznasen zuzuschauen, wie sie einfach Hund sind. Gassigehen ohne Leine, ohne ständige Ansprache und Korrekturen, einfach rennen, toben, balgen und ein bisschen im Sand graben. Das muss auch mal sein.
Klingt einfach, ist es hier allerdings nicht. Ich habe zwei potentielle Jäger im Rudel und kann die natürlich nicht einfach so irgendwo rennen lassen. Das muss überlegt sein. Hier im Wald funktioniert das schwer bis gar nicht. Meistens sind wir mit Schleppleinen unterwegs. Am Kanal ist Freilauf nur auf Abschnitten, die ich gut einsehen kann und von denen ich weiß, dass Wild nicht sofort erreichbar ist, möglich.
An öffentlichen Straßen oder stark frequentierten Wegen ist die Sache auch schwierig, denn auch wenn die Doben sehr menschenfreundlich sind, ist nicht jeder Fan - erst Recht nicht von drei großen Hunden. Ich rufe die Hunde also ran und lege sie ab, wenn Fußgänger oder Radfahrer uns begegnen. Bei jedem Fußgänger ... das kann also auch im zwei-Minuten-Takt sein.
Jill ist nicht mehr so verträglich, seitdem ihr die Arthrose beim Spielen ab und an Schmerzen bereitet, der nahgelegene Hundefreilauf ist also nur für Emmi und Buster geeignet.
Damit ich die drei Chaoten richtig laufen lassen kann, musste Buster einigermaßen fest im Gehorsam sein, ich ins Auto steigen und ein Stück fahren, um eine "sichere Strecke" zu finden. - Es lohnt sich. Ich liebe den Anblick ... und es ist einfach ein anderer, als der an den Schleppleinen und auch ein anderer, als im Garten ...
Regeln für Hunde
Bei uns im Garten, wird nicht gebuddelt, im besten Fall auch nicht markiert. Das funktioniert nicht immer, aber meistens klappt das ganz gut. Beim Gassigehen will ich nicht, dass die Hunde an der Leine zerren ... das ist anstrengend für die Hunde, denn sie müssen gucken, wo ich bin und wo ich hin will. Hauswände und Zäune werden auch beim Gassigehen nicht markiert ... bedeutet Hund sein, ist bei solchen Spaziergängen nur bedingt möglich.
Natürlich gibt es auch Regeln, wenn alle im Freilauf sind: Der Grundgehorsam muss stimmen: Wir werden nicht angesprungen, die Mini wird nicht umgewalzt. Abrufbar müssen sie auch bleiben, das haben wir heute ab und an geübt. Ansonsten laufen Hunde, wenn die Bindung stimmt, automatisch mit und auch nicht so weit weg von ihrem Rudel.
Mittlerweile ist hier oben im Norden keine Saison mehr. Das bedeutet, dass am Strand oder an den üblichen Hundeauslaufstellen auch nicht mehr ganz so viel los ist. Heute waren wir das erste Mal (Buster ist jetzt einen Monat hier) mit allen drei Hunden lang und ausgiebig ganz frei Gassi an einer Stelle, an der ein breiter Streifen an beiden Seiten eingezäunt ist und was soll ich sagen, es war super entspannt. Ich habe es sehr genossen.
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Oscar (Dienstag, 18 Oktober 2016 12:53)
So sehe ich das auch... genauso wie man Kinder einfach mal Kinder sein lassen muss, muss man auch Hunden einfach erlauben das zu sein, was sie sind - nämlich Hunde.
Einfach ein wunderschöner Anblick!
Hanna (Mittwoch, 09 November 2016 13:39)
Hallo, ich sehe das genau wie du, es ist wichtig, dass Hunde mal Hunde sein dürfen, auch wenn es für uns Besitzer nicht so einfach ist. Nach deinen Berichten scheinen die Hunde gut trainiert zu sein, da ist das ja gut möglich. Die Fotos sind wirklich sehr schön und sie sehen auch sehr glücklich aus.