Vorweg: ich gehe eigentlich gern zur Hundeschule. Wir haben auch viele Erfolgserlebnisse und die Hundeschule ist bewusst und gut ausgewählt (Wir nehmen 30 Minuten Anfahrt dafür in Kauf).
Emma ist krank (also geht sie zur Zeit nicht) ... und Buster unser Tierschutzprojekt macht -
ständig mit der Nase auf dem Boden nach Mädchen schnüffelnd, manchmal absolut nicht ansprechbar - im Grunde nur was er will und markiert zu allem übel an der Leine ab und
an noch den großen Mann. Anstrengend. Nervig. - Ich weiß, der pubertiert, testet Grenzen und ich werde das so schnell nicht ändern, sondern kann nur konsequent unterbinden und dagegen
anarbeiten.
Trotzdem bin ich manchmal echt am Rande meiner Selbstbeherrschung und mein innerer Schweinehund schreit jedes Mal: "Geh da einfach nicht hin."
Kluge Ratschläge habe ich auch mittlerweile jede Menge parat ... von "einen 10 Monate alten Dobermannrüden kann man ruhig schon kastrieren lassen", über Akupunktur bis hin zu mehr Geduld (danke, darauf wäre ich im Leben nicht gekommen),
Ich weiß aus Erfahrung, dass diese Lebensphase eines Dobermannes nervig ist und auch, dass man mit einem Dobi manchmal einfach der Chaot der Hundeschule ist. Zu Hause klappt übrigens vieles, was draußen unter Ablenkung einfach schwierig ist. Trotzdem kann ich jedem nur raten, zieht das durch. Ja es kotzt mich auch regelmäßig an, wenn alle anderen Hunde (die schon etwas länger beim Halter sind) liegen bleiben und meiner sich nicht mal ins nasse Gras legt (ich glaube die Hälfte der Dobermannhalter wird das Problem zumindest kennen oder davon gehört haben). Erst recht kotzt es mich an, mir ständig anzuhören "mein Hund hat Angst vor dem Dobermann". ;)
ABER: es lohnt sich wirklich das durchzuziehen. Man bekommt sonst nur selten die Möglichkeit mit anderen Hunden und unter so viel Ablenkung zu üben. Außerdem hift es manchmal auch, wenn Außenstehende auf das Geschehen gucken und der Trainer Tipps gibt, wie man die ein oder andere Situation besser händeln kann oder auch einfach mal erinnert und anregt, dass man wieder einen Schritt zurück gehen muss im Training.
Gleiches gilt übrigens auch für's Gassigehen. Ach, war das früher schön durch den Wald zu streunen, sich zu unterhalten und die Schleppis hinterher zu ziehen. Jetzt fangen wir wieder von vorne an ... der Hund muss ständig angesprochen werden und ich muss mich wieder permanent um die Aufmerksamkeit bemühen (Richtung wechseln, mal nen Futterbeutel schmeißen ...), damit er merkt, dass die Leine nicht auf Spannung sein soll. Gleiches gilt für Ausflüge mit Hund in der Stadt (so viele Kommandos musste ich einfach lange nicht geben).
Die Versuchung einfach an den Kanal zu fahren, die Hunde da rauszuschmeißen und bisschen laufen zu lassen (auf der einen Seite der Kanal, auf der anderen Seite Zaun) ist natürlich manchmal groß. Manchmal mache ich das tatsächlich, denn nicht immer ist Zeit für Training, manchmal muss ich die auch eben nur kurz lüften und auslasten ... bringt mich aber im Alltag mit den Hunden nicht weiter.
Wann immer möglich, bauen wir Leinenübungen und Abruf mit ein, denn wenn ich wieder dahin will, wo ich mit den anderen beiden schon bin, dann muss ich das trainieren. ;) Für alle die in der gleichen Situation sind: haltet durch, habt Geduld (haha) und macht einfach weiter.
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