Ja ... was soll ich sagen. Es war ruhig bei Waumama. Bis auf ein paar Kooperationen und Fotos gab es von uns nicht viel zu hören: das hatte seinen Grund und der ist ziemlich privat. Nun will ich das gerne wieder ändern ... und weil ich mir am Anfang vorgenommen habe, nicht nur über die schönen Dinge des Familiendaseins zu schreiben, hier nun auch der unangenehme Teil: wir sortieren gerade unseren kompletten Haushalt in zwei Teile. Es gibt aber Dinge, die lassen sich nicht teilen:
Natürlich plant kein Mensch eine Scheidung. Sonst würde man ja auch nicht heiraten. Aber manchmal spielt das Leben eben, wie das Leben so spielt, man hat sich unterwegs verloren, unterschiedliche Pläne für die Zukunft ... man versucht und probiert ... und irgendwann geht es eben nicht mehr miteinander. Die genauen Gründe erspare ich euch ... nur so viel: das war eher ein schleichender Prozess mit wenig Drama und keine leichte Entscheidung. Die Erkenntnis muss allerdings erst einmal ausgesprochen werden ... getrennt habe ich mich schon ein paar Mal im Leben, doch dieses Mal ist das eine andere Hausnummer: da ist die Mini, da sind drei Hunde, da ist eine Katze, jede Menge Verantwortung, ein Haus und dieser Ring. Das man sich solch eine Entscheidung nicht leicht macht ist klar. Doch nun wird sie vollzogen.
Über Details denkt man anfangs gar nicht nach. Da kommt jede Menge Papierkrams, es müssen Dinge auseinander gezottelt werden, die wir vorher nie bedacht hätten: Versicherungen, gemeinsame Anschaffung und dies und das. In einer Sache waren wir uns von Anfang an einig: die Mini soll uns beide haben und es kommt nicht in Frage, dass unsere Pelzkinder bei diesem ganzen Prozedere "unter die Räder" kommen. Gesagt - getan:
Doch das ist in der Praxis gar nicht so einfach, wie man in der Theorie denkt und es war in den letzten Monaten durchaus auch mal holprig hier. Man kann ja nun mal nicht alles teilen. Mittlerweile hat sich das irgendwie zusammengerappelt und gerumpelt. Wir fahren das typische Modell: die Mini, die Hunde und auch Mietzi bleiben bei mir. Der Waupapa hat die Mini alle zwei Wochen am Wochenende und darf sie sehen und besuchen so oft er möchte und es ihm möglich ist.
Wie sich das anfühlt, kann ich nur von meiner Seite berichten ... aber wahrscheinlich für keinen gut. Bei dem Gedanken, dass ich demnächst die Verantwortung für alle hier alleine trage, hat es mir anfangs die Luft abgeschnürt. Natürlich waren wir schon vorher oft alleine hier. Aber in Zukunft muss ich auch den Rest alleine (OK, zugegeben, nicht ganz alleine) stämmen. Bereits jetzt kann ich behaupten, dass das finanziell und organisatorisch nicht immer ein Kinderspiel ist. Aber wir mache das schon.
Die Mini hat wie immer mehr von der Sache mitbekommen und mitgenommen, als wir uns das gewünscht hätten. Wir wollten auf jeden Fall vermeiden, dass sie sich zerrissen fühlt. Ich kann behaupten, dass wir das augenscheinlich auch einigermaßen hinbekommen. Denn es betrifft sie nicht. Die Schwiegereltern besucht sie immer noch regelmäßig und den Papa sieht sie, wie gewohnt, am Wochenende ... eine Übergangsphase lang jedes Wochenende, mittlerweile jedes zweite und dann übernachtet sie auch bei ihm und erlebt tolle Abenteuer.
Mein schlechtes Gewissen war und ist riesig. Scheidungskind. Was bedeutet das? Was hat das für Folgen? Mittlerweile bin ich der Meinung, dass die Mini mehr von zwei getrennten ausgeglichenen Eltern hat, als von verheirateten unzufriedenen. Vielleicht rede ich mir die Situation schön, aber sie ist ja nun mal nicht zu ändern. (Ist sie wirklich nicht) Und sowohl sie, als auch wir nehmen es mittlerweile eher gelassen. Ich hoffe, dass wir das auch in Zukunft so hinbekommen und zum eigentlichen Termin mit einem Sekt drauf anstoßen können. Ehrlich, der Papierkram ist unglaublich - und übrigens auch unglaublich teuer. Mal sehen ...
... ich wünsche mir in jedem Fall, dass die Mini mit ihrem Papa zum Abschlussball tanzt und hoffentlich auch mal zu ihrer ... Hochzeit ...