Das klingt im ersten Moment super einfach: wird man nicht gefragt, sagt man einfach nichts. So einfach ist es aber leider irgendwie doch nicht. Ach was ich schon mit ungefragten Ratschlägen belästigt wurde. Besonders gern genommen, die Ratschläge von Menschen ohne eigene Kinder/Hunde. Diejenigen, die mich kennen, die wissen, wie sehr ich mich schon oft genug darüber geärgert habe. Wahrscheinlich jedes einzelne Mal. Trotzdem fällt es auch mir manchmal schwer, meine Ratschläge Hunde und Kinder betreffend für mich zu behalten.
Wir sind eine Familie, die sehr auf Sicherheit bedacht ist ... die Mini fährt im Reboarder, mit Helm und Schützern Skateboard und wie auf dem Bild zu sehen, mit Helm Rad. Was denkt ihr, wie oft ich Kinder sehe, die in einem - meiner Meinung nach - falschen Kindersitz sitzen. Aber auch ich musste lernen: solange der StVo-konform ist, bringt die Diskussion gar nichts. Werde ich nach Rat gefragt oder danach, warum die Mini mit fast 4 immer noch rückwärts fährt, dann kann ich meine Meinung gerne äußern, ansonsten gilt: Schn*** halten.
Das selbe gilt für die Hunde. Ich leine lieber einmal mehr an und verzichte auf eine Hunde-Spiel-Begegnung, als das ich hinterher eine Keilerei habe. Das erste, was die Hunde hier lernen ist, an der Leine zu gehen. Solange unkontrollierte Hunde meinen Wohlfühlbereich nicht durchschreiten und mich, meine Hunde oder das Kind belästigen, hüte ich mich trotzdem, meinen Senf dazu zu geben. Mir doch egal, ob Lieschen Müller (ich hoffe, die gibt es nicht wirklich, sonst werde ich mich auf Familie Mustermann berufen) sich von ihrem Labrador übers Feld zerren lässt. Wenn sie Hilfe will, gibt es genügend Hundeschulen, Foren und Möglichkeiten sich Hilfe zu holen. Meine braucht sie ganz sicher nicht.
Warum ich mir das angewöhnt habe? Weil ich es selber nicht will. Boah wie genervt ich war, bei meinem ersten Spaziergang mit Pablo. Da wurde mir mehrmals geraten eine Hundeschule aufzusuchen und/oder den Hund abzugeben. Ab und an, hab ich mir die Mühe gemacht, zu erklären, dass er ja an mich abgegeben wurde aus genau dem Grund. Manchmal hab ich auch nur die Augen verdreht.
Noch besser finde ich die Omas, die meiner Mini die Schokalode, wegen der sie schreiend am Boden des Supermarktes liegt, selber kaufen und ihr diese ungefragt aushändigen (das Kind soll doch nicht verzichten müssen) oder die Mütter, die mir erzählen, dass das Kind zu viel Süßes ist. Auch ganz gern genommen, sind die kinderlosen Freunde, die meinen, ich müsse mal durchgreifen (was auch immer das heisst).
DANKE für die klugen Ratschläge, aber ich brauche sie nicht. Denn das Kind ist dem einen eh zu wenig Zucker, dem anderen zu viel und am Ende des Tages muss ich es vor mir selber rechtfertigen, wie viel Schokolade in den Kleinkindbauch gewandert ist. Genauso, wie andere Mütter auch nicht meine Ratschläge brauchen. Denn würden sie einen Ratschlag wollen, könnten/würden sie danach fragen. Genau so mache ich es nämlich auch.
Online ist das teilweise noch viel schlimmer. Da postet jemand einen Hund vor einem Napf Trockenfutter, weil der Hund so lieb wartet. Da kommen die einen und sagen, der Hund müsse Nassfutter haben, die anderen erzählen, sie geben Rohfleisch dazu und wieder die nächsten sagen, Trockenfutter und Barf geht gar nicht zusammen. Das Bild und der gute Gehorsam gehen komplett unter. Was ist da los? Das kann doch nicht richtig sein?
In diesem Sinne, Jungs und Mädels: Leben und Leben lassen. Habt euch lieb ... und nicht vergessen: ohne Auftrag, keine Beratung