Reisen mit Kind/Kleinkind

Wer diesen Blog schon etwas verfolgt, der weiß, wir sind keine Pauschal oder All-inclusive Urlauber. Das macht uns in vielen Sachen flexibler. Hat aber mit Kleinkind auch ein paar "Nachteile". Im Gegensatz zu mir (ich kann auch mal etwas warten), braucht ein Kleinkind nämlich regelmäßig Schlaf, etwas einigermaßen gesundes zu essen und man ist nicht mehr ganz so flexibel, wie alleine. Mit etwas Planungsaufwand, Spontanität und einem dicken Fell, lässt sich das allerdings super machen. Wir zumindest hatten einen richtig schönen Urlaub. 

Fliegen mit (Klein)kind

Wir sind nach Thessaloniki geflogen. Die Mini hat einen eigenen Sitz und ich glaube das wäre nun auch der letzte Einsatz eines Cares Gurtes gewesen mit fast 4. Kindersitz oder Buggy hatten wir dieses Mal keinen mit, aber dazu komme ich später. Das Gepäck war stark zusammengeschrumpft, damit ich sowohl hier am Flughafen, als auch in Thessaloniki nicht viel zu tragen habe, falls die Mini müde ist. Ein Koffer und etwas Handgepäck reichte auch super für uns beide, obwohl zwei gebucht waren.

 

Vor dem Flug mit der Mini hatte ich am meisten Respekt. Sie war allerdings so freudig aufgeregt und hat jeden Hinweis und jedes Spiel freudig mitgemacht, dass das alles gar kein Problem war. So haben wir Grimassen gezogen bei Start und Landung (Mach mal einen Fisch, wie macht ein Löwe ... ), Bücher vorgelesen, im Flieger mitgebrachtes Obst und geschmierte Brötchen gefrühstückt und etwas ausgemalt. Geschlafen hat natürlich niemand. Am Ende war ich sehr dankbar über die Vorbereitung von Essen und Spielzeug. Auch der Tipp, dass ich nach der Sicherheitskontrolle noch kleine Wasserflaschen kaufen solle, war Gold wert ... die sind extrem teuer, aber machen unabhängig von den Flugbegleiterinnen, denn wenn so ein Kleinkind Durst oder Hunger hat, kann das Warten manchmal sehr lang erscheinen. 

Leihwagen mit (Klein)kind

Einen Leihwagen bekommt man am Flughafen überall angeboten. Das Problem in Südeuropa sind auch nicht die Wagen selbst, sondern die Kindersitze. Bei Mini bin ich mittlerweile ETWAS lockerer (schlagt mich, aber sie ist - bis auf die letzte Fahrt zum Flughafen in Thessaloniki - vorwärts gefahren). Trotzdem war es durchaus nicht ganz so einfach, einen akzeptablen Kindersitz vorzubestellen. Die griechischen Kinder fahren anscheinend in dem Alter meist mit einer Sitzerhöhung. Das kam für mich nicht in Frage. Gebucht haben wir letztendlich über ein Reisebüro. Bei den üblichen verdächtigen Autovermietungen wäre es tatsächlich entweder wesentlich teurer gewesen oder es hätte keine Zusage über einen Sitz gegeben, der einem Kleinkind entspricht. Ich befürchte, hier hilft leider nur Recherche und eine gute Reisevorbereitung. Am Ende haben wir mit dem Sitz teilweise wirklich lange Strecken zurückgelegt und die Mini hat auch gut und anscheinend bequem darin geschlafen. 

Snacks im Urlaub

Das klingt im ersten Moment völlig banal, ist es aber gar nicht. Natürlich nehmen wir auch in Deutschland mal 'nen Brot oder ein vorbereitetes Brötchen mit. Auch hier bestehen die meisten Kindermenüs nur aus Pommern und Nuggets. Irgendwie schafft man es aber doch noch nen Vollkornbrötchen mit Butter und Käse beim Bäcker zu bekommen. In Griechenland ist alles furchtbar süß, besteht aus Blätterteig und Weißbrot ... als Ausnahme durchaus auch Okay, aber nach ein paar Tagen konnte selbst ich es nimmer sehen. Wir sind irgendwann dazu über gegangen Obst mitzunehmen ... die Märkte sind einfach grandios, die Auswahl ist riesig, sehr frisch und kostengünstig. So lecker aufgeschnitten war das nicht immer. Manchmal reichte auch eine Mandarine oder eine Banane in der Handtasche. Das erste was Mini zurück zu Hause essen wollte, war ... ein Wurstbrot. ;)

Ausflüge mit (Klein)Kind

Wer vorher nur allein oder mit dem Partner im Urlaub war, der muss sich tatsächlich etwas umstellen. Man kennt es von Zuhause, das Kind wird irgendwann müde, müsste eigentlich ins Bett oder ist von den ganzen Eindrücken einfach knatschig. Damit nicht einer permanent in der Ferienwohnung sitzen muss, haben wir einen Buggy ausgeliehen. So war auch abends mal ein Spaziergang an der Strandpromenade oder ein Essen drin. Nennt mich Rabenmutter, aber einmal ist die Mini da auch auf dem Stuhl eingeschlafen und wir haben sie nach dem Essen einfach so mitgenommen und ins Auto gepackt zum weiterschlafen.

Was ich nach diesem Urlaub nicht empfehlen kann, sind Shoppingtouren nach dem Mittag bzw. am frühen Nachmittag ;) Das hat bei uns wirklich alle gestresst. Aber ich befürchte da hat auch jedes Kind seinen eigenen Rhythmus (der im Urlaub übrigens komplett anders war, als daheim) und vielleicht sieht das nächstes Mal bei uns schon wieder ganz anders aus.

Alles in allem sollte man einfach bereit sein, seine Pläne kurzfristig zu ändern und die Tage vielleicht nicht ganz so vollstopfen. Wir hatten vor Ort noch die Möglichkeit zu waschen, das war grandios, denn so waren die Wäscheberge daheim nicht ganz so groß ...