Zugegebenermaßen ist Camping nicht zwingend die Art Urlaub, die ich mir schon immer vorgestellt habe. Trotzdem steht ein Urlaub im Kleinbus mit Hunden und Kindern schon eine ganze Weile auf meiner Agenda. Dieses Jahr sollte die Zeit und die Möglichkeit nun da sein. Also haben wir beides genutzt.
Die Vorbereitungen
Die sind dieses Mal gar nicht ganz so groß ausgefallen. Es gab einen Einbau fürs Auto (den werde ich bei Gelegenheit mal genauer beschreiben und dokumentieren). Wir haben einen Gaskocher für den morgendlichen Kaffee, eine Lichterkette und ein paar Tütensuppen gekauft und eine App zum Auffinden von Stellplätzen heruntergeladen. Das Packen für zwei Kinder und zwei Hunde war eine mittelschwere Katastrophe. Nach diesem ersten Abenteuer gibt es jetzt aber Packlisten und Verbesserungswünsche bzw. eine Shoppingliste für das nächste Mal. Da stehen dann so Dinge drauf, wie ein Topf und eine Pfanne für den Gaskocher, eine Campingdusche, ein mobiler Zaun für die Hunde und eine Matratze für den Innenraum des Autos, um die Kids auch im Auto hinlegen zu können. Aber dazu später mehr.
Camping mit Hund
Das hat tatsächlich gar nicht so gut geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Wir haben zwar das Ein- und Aussteigen über die Rampe geübt. Aber ich habe es unterschätzt, wie gestresst mein Monk-Hund Buster durch ständig wechselnde Orte und Schlafplätze sein würde. Nach ein paar Tagen war er super gestresst und nahezu gar nicht mehr ansprechbar. Deshalb haben wir die beiden auch nach drei Tagen bzw. Nächten wieder nach Hause gebracht. Bis zum nächsten Mal werde ich den Kleinbus noch zum Rückzugsort "aufbauen" und das Schlafen darin mit dem Nervenbündel intensiver üben. Tipps dazu, wie eine Mittagsruhe im Bus, den Bus als Rückzugsort auch Zuhause etc. ... habe ich bereits in der Schublade.
Camping mit Kindern
Die Kids waren beide total aufgeregt und begeistert. Die Fahrten zwischen den Nachtlagern haben sie erstaunlich gut mitgemacht. Tagsüber war es sehr warm und wir waren am Strand oder im Schwimmbad.
Das Einschlafen hat in der ersten Nacht nur sehr schwer geklappt, wurde dann aber besser. Grundsätzlich haben wir im Dachzelt alle sehr gut geschlafen.
Ein einziges Mal "mussten" wir abbrechen, weil ein Unwetter aufzog und ich mit den Kids nicht im Dachzelt bleiben wollte. Die Enttäuschung haben wir dann nachts mit einem Happy Meal wieder gut gemacht und im heimischen Bett (das war zum Glück nur 1,5 Autostunden entfernt) geschlafen. Wären wir ohne Kinder unterwegs gewesen, hätten wir sicherlich im Auto ausgeharrt und nach dem Unwetter wieder aufgebaut. Beim nächsten Mal wollen wir ein Notfalllager für die Kids auf den Rücksitzen parat haben. Dieses Mal waren wir dafür einfach nicht gut genug vorbereitet und in den Kindersitzen schlafen, ist für die verwöhnten Königskinder auf der Erbse keine Option gewesen ;)
Wieso ausgerechnet ein Dachzelt?
Im letzten Jahr sind ziemlich viele Campervans auf den Markt gekommen. Auch wir wollten unbedingt eines davon haben. Nun ist Kind Nummer 3 unterwegs und da ist ein fest verbautes Klappzelt einfach zu klein. Die fest verbauten Küchenelemente sind im Alltag eher hinderlich und viel Platz für Hunde und Kindersitze bleibt mit fest verbauten Möbeln in einem Van leider auch nicht. Ein Reisemobil kommt für den Alltag nicht in Frage und ist auch etwas zu viel des Guten.
Irgendjemand hat uns dann den Floh mit dem Dachzelt ins Ohr gesetzt. Die gibt es in verschiedenen Größen, wir können individuell ausbauen im Auto und sind einfach viel flexibler. Gesagt - getan. Ganz nebenbei gibt es unter Dachzeltliebhabern eine wunderbare Community, die bei der Auswahl der Dachträger, des Zeltes und vielem mehr mit Tipps und Tricks zur Seite steht.
Eine unvergleichliche Erfahrung
Aufwachen mit Blick aufs Meer, dieser morgendliche Kaffee vom Gaskocher und das muckelige Gefühl bei offenem Zelt (das Fliegennetz war natürlich zu) eingekuschelt in Schlafsäcke und Decken zu schlafen, war einfach unvergleichlich. Zumal ich die Tatsache, nicht auf dem Boden zu schlafen, sondern in luftiger Höhe von 2m sehr zu schätzen wusste. (Ja man kommt auch im 9. Monat noch die Leiter hoch und ja, ich hatte hysterische Angst, dass sich der Babymann mangels Vernunft nach unten stürzt und habe ihn quasi überbeaufsichtigt.)
Natürlich muss man schon ein wenig dafür gemacht sein, auf öffentliche Toiletten angewiesen zu sein und die Dusche daheim war ein Geschenk, wie nach einem Festivalbesuch. Trotzdem ist die Mobilität und die intensive Zeit, die man als Familie verbringt einfach traumhaft.
Die Europatour mit unseren Hauptwunschzielen Transsilvanien, Norwegen und Griechenland kommt und ich nehme euch mit. Versprochen.